PRAXIS - WAS BIETEN WIR AN?



PROJEKTE AN SCHULEN:


1. WORKSHOPS


Sachsenweit kommen die Musiker*innen mit transkulturellen Musikworkshops in die Schulen aller Schulformen. Die Workshops haben unterschiedliche anpassbare Formate, so gibt es einmalige Veranstaltungen wie auch längere Kooperationen, und sie sind je nach Altersgruppe und Ort flexibel konzipiert. Es gibt beispielsweise auch Workshops in Berufsschulen und erstmalig auch ein Konzept für Kinder und Jugendliche ohne Sprachkenntnisse (z.B. in Erstaufnahmeeinrichtungen).

Die Dozent:innen kommen aus verschieden Ländern, haben unterschiedliche Hintergründe mit und ohne Fluchterfahrung; sie kommen in gemischten Teams in die Schulen und machen mit den Kindern und Jugendlichen gemeinsam Musik. Dabei geht es um verschiedene Rhythmen, Bodypercussion, Gesang, den Bau von Instrumenten aus Recyclingmaterial, das Kennenlernen von Instrumenten, Melodien und Liedern verschiedener Kulturkreise und das Producing von elektronischer Musik mit Beats, verschiedenen Sounds und Loops. Gleichzeitig lernen die Schüler:innen in den Dozent:innen Menschen unterschiedlichster Herkunft kennen mit individuellen Biografien mit und ohne Migrationsgeschichte.

Fester Bestandteil eines jeden Workshops ist ein Modul, in dem spielerisch und performativ Themen der politischen Bildung wie Identität, Migration, Herkunft, Rassismus und Klassismus aufgegriffen und verhandelt werden. Hier arbeiten wir mit pädagogisch qualifizierten Dozent:innen aus der politischen Bildungsarbeit zusammen.

Dieses Konzept ermöglicht eine Stärkung des Selbstbewusstseins und der Teilhabe von denjenigen Schüler:innen, die selbst einen Migrationshintergrund haben und bietet deutschen Schüler:innen, die bisher kaum oder keinen Kontakt mit Migranten oder Geflüchteten hatten, die Möglichkeit einer Begegnung jenseits von Vorurteilen.

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2. ARTISTS@SCHOOLS

(längerfristige Schulkooperationen)

Das Vorhaben, längerfristig und damit vertiefter mit einer Klasse zu arbeiten, um die Nachhaltigkeit zu steigern, wurde im Projekt „Artists@Schools“ bislang zweimal erfolgreich durchgeführt. Ein Team aus Musiker*innen, mit und ohne Migrationshintergrund erarbeiteten über einen Zeitraum von mehreren Monaten mit je einer Klasse musikalische Präsentationen. Dabei wurden verschiedene Bereiche (u. a. Songwriting, Rhythmus, Gesang) kennengelernt und erlernt. Hierbei wurden die teilnehmenden Schüler*innen stärker gefordert, eigenes (Texte, musikalische Erfahrungen etc.) in die Arbeit einzubringen als es in einmaligen Workshops möglich ist.

2021 war unsere Partnerklasse die 7c an der Oberschule Paunsdorf, 2022 die 10. Klassen an der 101. Oberschule in Dresden-Johannstadt.



 

PROJEKTE AUSSERHALB VON SCHULEN:


1. Rap-Workshops in sächsischen Jugend- und Kulturzentren


Seit 2023 bieten wir auch in der außerschulischen Jugendarbeit jährlich zwei Intensiv-Workshops von mehreren Tagen Dauer an. Unsere Partner sind Jugend- und Kulturzentren im ländlichen Raum, Zielgruppe sind Jugendliche mit und ohne Migrationshintergrund, die in den oftmals strukturarmen ländlichen Gegenden zumeist weniger Auswahl an kulturellen Bildungsangeboten als Gleichaltrige in der Stadt haben. Probleme von Zugehörigkeit und Identitätsfindung vermischt mit Rasissmuserfahrungen im Alltag verstärken die Verunsicherung und Abkapselung dieser Gruppe Jugendlicher und fördern Segregation statt Integration. In diesen Workshops arbeiten wir mit Rap als Ausdrucksmittel und laden jeweils erfahrene Rap-Musiker:innen zur Zusammenarbeit ein.

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2. Workshops in Jugendwohngruppen


Kinder und Jugendliche, die aufgrund familiärer Probleme vorübergehend oder langfristig außerhalb ihrer Familien in Kinder- und Jugendwohngruppen untergebracht sind, leiden oft an fehlendem Selbstwertgefühl und haben Schwierigkeiten, Anschluss an Gruppen Gleichaltriger zu finden. Hier kann das Erlernen eines Instruments in einer stabilen Beziehung und das gemeinsame Musizieren in einer Gruppe zusammen mit anderen dabei helfen, Selbstbewusstsein und Sozialkompetenz zu stärken.

Aus Gesprächen mit der Jugendhilfe erfuhren wir vom Bedarf, in diesem Bereich ein längerfristiges Projekt anzubieten und gerade diese Kinder und Jugendlichen zu ermutigen und ihnen mit der Musik bzw. dem Heranführen eines Instrumentes eine Möglichkeit der sozialen und gesellschaftlichen Teilhabe an die Hand zu geben.

Hier unsere Videodokumentation vieler bisheriger Workshops

 

SACHSENKONZERTE


Jedes Jahr gibt die Banda Comunale vornehmlich an Orten im ländlichen Raum Sachsens mit besonderer Problemsituation hinsichtlich Akzeptanz und Toleranz gegenüber fremden Kulturen Konzerte zur Unterstützung, sogenannte Sachsenkonzerte.

Das Ziel besteht darin, die breite Öffentlichkeit der sächsischen Mehrheitsgesellschaft wie auch migrantische Communities zu erreichen und an öffentlichen Orten ein gemeinschaftliches Konzerterlebnis zu schaffen. Außerdem soll die Sichtbarkeit und Akzeptanz von interkulturellen Musikgruppen gefördert werden.

Ein weiteres Anliegen besteht außerdem darin, Initiativen der Kinder- und Jugendarbeit wie auch Initiativen im ländlichen Raum Sachsens, die sich für Weltoffenheit, Toleranz und Demokratie einsetzen, gezielt zu unterstützen.