DER KULTURKAMPF

30.08.2024 Berliner Zeitung
Von Paul Linke

AfD und die Kultur: „Das wird, wenn wir die Regierung bilden, vorbei sein“

Die Banda Comunale ermutigt migrantische Kinder. Das sind linke Extremisten, sagt die AfD und stellt das Fördersystem infrage. Über den Kulturkampf in Sachsen.

Wie ein schmelzender Schokogoldtaler klebt die Sonne am Himmel über Sachsen. Noch sechs Tage bis zur Wahl, und noch haben sie hier gute Laune. Die Brassband Banda Comunale aus Dresden ist jetzt auch bereit. Percussion, Klarinette, Tuba bis Trompete, im Licht glänzende Blasrohre für mehr Toleranz – oder sind diese Instrumente tatsächlich Waffen linker Extremisten? Als der letzte Redebeitrag gesprochen ist, kann sich die Demo in Bewegung setzen.

Das Motto „Alle zusammen gegen den Faschismus“ hängt gleich als trotziger Tinnitus im Ohr. „Für Vielfalt und Menschenrechte“, steht auf einem Banner. „Keine Stimme für die AfD“ auf einem anderen. Ein paar Hundert Menschen sind gekommen. Eltern, Kinder, Punks, „Omas und Opas gegen rechts“, Seifenblasen steigen auf. Das bunte Chemnitz vor dem bronzefarbenen Karl-Marx-Kopf. 

Thomas Kirste kennt diese Bilder, sie gefallen ihm nicht. Das sind nicht seine Wähler, die sich hier gegenseitig Mut zusprechen auf der Straße, sich wie eine Mehrheit fühlen, aber eine Minderheit sind in Sachsen. Besonders streng im Blick hat Kirste die Banda Comunale, die den Demonstrationszug anführt. In den Posts der mehrmals für ihr zivilgesellschaftliches Engagement ausgezeichneten Band sucht er nach Indizien und Beweisen, er sammelt Screenshots.

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Kirste ist kulturpolitischer Sprecher der AfD im Sächsischen Landtag, und die Musiker, die aus Syrien, Palästina, Italien, Israel, Russland, Polen, Katalonien, dem Irak oder aus Deutschland stammen, hält er für linksextrem. Kirste versteht nicht, warum sie „Stimmung machen“ dürfen gegen die Opposition, gegen seine Partei. Auf Demos wie in Chemnitz, vor allem aber in Schulen, wo die Banda Comunale vom Ausländerrat Dresden geförderte Workshops anbietet.

„Politische Bildung an Schulen“ nennt es der Ausländerrat

Gemeinsam mit den Kindern singen sie hebräische, arabische oder russische Lieder, sie tanzen wie auf einer irakischen Hochzeit, dann bauen sie Instrumente oder probieren Beats aus. Und sie sprechen über Fluchterfahrungen. „Wir sind ein Querschnitt der Gesellschaft. Wir machen die Kinder mit dem Fremden, dem Anderen vertraut“, sagt der Bandsprecher Michał Tomaszewski am Telefon. Wäre Politik ein Thema in den Workshops, betont er, würde der Freistaat Sachsen ihnen kein Geld zukommen lassen.

Die Frage ist, wie man das in der Praxis kontrolliert. Ob man das überhaupt will. Und eine mögliche Antwort ist, dass die Banda Comunale immer mehr Anfragen aus sächsischen Schulen bekommt.

Die Musiker wollen ja nicht nur migrantische Kinder ermutigen, sondern für alle ein Vorbild sein. „Sachsen positiv besetzen“, nennen sie das. „Politische Bildung an Schulen“, nennt es der Ausländerrat, es werde „aufgeklärt, nicht beeinflusst“. Kirste vermutet: „Agitation“. Er sagt: „Die Band bekommt Geld, weil sie sich politisch korrekt aus Flüchtigen und Linken zusammengefunden hat.“ Und: „Unsere Gesellschaft darf nicht zulassen, dass Schüler politisch beeinflusst werden.“ Er verspricht: „Das wird, wenn wir die Regierung hier bilden, vorbei sein.“
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#SUPPORTYOURHINTERLAND

 
Momentan bekommen wir als Band unzählige Anfragen mit der Bitte um Unterstützung aus dem sächsischen Umland.
 
In sächsischen Kleinstädten und Ortschaften trauen sich Menschen seit vielen Jahren wieder, öffentlich ihr Gesicht gegen Rechts zu zeigen.
 
Diese Menschen, diesen Mut wollen wir in den nächsten Monaten weiterhin mit Konzerten unterstützen.
 
Neben den Großdemonstrationen in Dresden haben wir auf Anfragen aus Meißen, Dippoldiswalde, Altenburg, Waldheim oder Bautzen reagieren können und Veranstaltungen für Demokratie und Zusammenhalt bespielt.

 Hinterland

Unsere Musik sorgte für eine sichtlich entspannte und fröhliche, motivierte Stimmung und positive Berichterstattung. Vor allem ältere Menschen und Eltern mit Kindern konnten unbekümmerter den Versammlungen beiwohnen. Die Begegnungen und  Erzählungen vor Ort sind oft berührend und emotional. Es kommen ziemlich lang angestaute Gefühle und Gedanken hoch, die zeigen: Sachsen ist noch lange nicht an die AfD verloren!


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Das, was in Sachsen in den letzten 10 Jahren stets gefehlt hat, war die Sichtbarkeit der demokratischen Mehrheit.
 
Wir freuen uns, daß sich das gerade ändert und wollen genau dabei behilflich sein: Menschen zu ermutigen, endlich NEIN zum scheinbar normal gewordenen Rassismus, Antisemitismus und der Verachtung für die Demokratie und ihre Institutionen zu sagen.
 
Die Musiker*innen unseres Kollektivs kommen aus Deutschland, Syrien, Palästina, Israel, Brasilien, Italien, Bayern, Russland, Polen oder dem Irak, der Großteil hat also selbst eine Einwanderungsgeschichte und ist von der politischen Lage, vom Erstarken rechtsnationaler und rassistischer Bewegungen direkt betroffen.
 
Es ist uns schon aus Eigeninteresse viel daran gelegen, dass #Sachsen demokratisch, emphatisch und weltoffen bleibt, der Widerspruch zum Rechtsextremismus zum Status Quo wird und dieses Bundesland in der Realität eines Einwanderungslandes ankommt.

PROTESTE GEGEN RECHTSEXTREMISMUS

Auch den Menschen in Sachsens Kleinstädten beistehen

Die Big Band Banda Comunale engagiert sich seit 20 Jahren in Sachsen für Menschlichkeit, Geflüchtete und gegen Rechtsextremismus. Klarinettist Michał Tomaszewski ist schockiert über die Enthüllung der AfD-Pläne zur "Remigration" - also der geplanten rechtswidrigen Deportation von Millionen von Menschen. Er bezeichnet die Demos als wichtiges Zeichen für die Gesellschaft. Die Band unterstützt nun Engagierte in Dörfern und Kleinstädten. Die Nachfrage ist riesig.
von Lukas Meister und Katrin Tominski, MDR SACHSEN


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Akram, es gibt einen Weg nach Deutschland

Flucht eines Cellisten

„Dem 19-jährigen Akram wird seine Liebe zum Cellospiel im Irak zum Verhängnis. Von den islamistischen Milizen wird er verdächtigt, mit den verhassten Amerikanern zu kooperieren. Hals über Kopf muss er Bagdad verlassen. Eine Odyssee beginnt.“

Eine zweiteilige Sendung von Lukasz Tomaszewski über Akram, unseren langjährigen Cellisten im Deutschlandfunk Kultur

Teil 1
Teil 2

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Mensch zuerst



"Die Jüdische Woche Dresden, die Banda Comunale und das Deutsche Hygiene-Museum veranstalten am 26. November ein Konzert zugunsten der Menschen in Israel und Gaza. Die beteiligten Künstler:innen haben ganz unterschiedliche Herkünfte, stammen aus Israel und dem Libanon, aus Brasilien, Polen, Bulgarien, Russland und Deutschland, haben jemenitische, persische oder türkische Wurzeln, sind jüdisch, christlich, muslimisch oder nichts von alledem. Mit dabei sind André Herzberg, Banda Comunale, Masaa, Reentko Dirks & Erkin Cavus, Shani Oshri, Sharon und Tayfun Guttstadt.

Der Terroranschlag vom 7. Oktober und die Geiselnahme der Hamas haben eine dramatische Eskalation der Gewalt in Gaza ausgelöst. Der militärischen Reaktion Israels sind inzwischen auch tausende Kinder, Frauen und Männer zum Opfer gefallen. Das Leben der Menschen ist unerträglich geworden, die Zerstörungen sind gewaltig und ein Ende des Krieges ist nicht in Sicht. Die Auswirkungen des Konflikts haben auch unser Land erreicht, Jüdinnen und Juden fühlen sich aufgrund antisemitischer Angriffe nicht mehr sicher in Deutschland. Menschen muslimischen Glaubens sehen sich dem Verdacht ausgesetzt, den Terror der Hamas gutzuheißen.

Bei diesem Solidaritätskonzert soll das Mitgefühl mit den Menschen in Israel und in Gaza im Mittelpunkt stehen. Die unterschiedlichen politischen Bewertungen dieses blutigen Konflikts sollen an diesem Abend zurückstehen. Angesichts der festgefahrenen und verzweifelten Situation wollen wir mit künstlerischen Mitteln für die Gültigkeit der Menschenrechte für Alle werben.

Inmitten des aktuellen Grauens fällt es vielen schwer, genau hinzuschauen, die Not und die Ängste der jeweils anderen Seite anzuerkennen. Wir möchten mit diesem Konzert einen Moment des Innehaltens, eine kurze Atempause anbieten. Wir vertrauen auf die Kraft der Kunst, Brücken zu bauen und Gemeinsamkeiten zu stiften. Auch wenn es im Moment keine Anzeichen dafür gibt, hoffen wir auf eine dauerhafte und friedliche Lösung dieses jahrzehntealten Konflikts.

Bei diesem Konzert werden Spenden gesammelt, die den Opfern des Terroranschlages in Israel und der notleidenden zivilen Bevölkerung in Gaza zugutekommen werden. Das gesammelte Geld geht zu gleichen Teilen an zwei vertrauenswürdige Organisationen:

Israaid – Projekt Israel Emergency
Unicef für die Kinder in Gaza

Bericht im MDR Sachsenspiegel über unser Solidaritätskonzert im Deutschen Hygiene-Museum

Bericht: Adina Rieckmann
Kamera: Markus Zergiebel
Schnitt: Roy Bock

Nach dem furchtbaren Terroranschlag

auf Israel sind wir immer noch ohnmächtig und mit unseren Gedanken bei allen, die trauern und verzweifeln, die Tote beweinen müssen.

Mit jenen, die fassungslos um ihre Liebsten bangen und in Angst und Ungewissheit auf Nachrichten warten. Bei unseren Freundinnen und Freunden, die mit Herz und Kopf, mit allen Gedanken bei ihren Familien zuhause in Israel sind.

Aber auch bei den unbeteiligten Opfern der militärischen Offensive in Gaza. Mit Kindern, Müttern und Alten, mit unschuldigen Menschen, die zwischen unmenschlichen Fronten ihr Leben lassen, die fliehen müssen.

Der barbarische Überfall der Hamas-Terroristen offenbart ihre Verachtung vor dem Leben, ihren Hass und Vernichtungswillen als einzigen Antrieb, ihren abscheulichen Größenwahn und ihre zurückgebliebene Ideologie.

Wer Freude über diese Grausamkeiten empfindet, sie als „Freiheitskampf“ öffentlich feiert oder sich gar zu antisemitischen Versammlungen und Übergriffen ermutigen lässt und sich hier einreiht, will ein abscheuliches Verbrechen legitimieren. Mit Euch ist kein demokratischer Staat zu machen. Nicht hier und auch sonst nirgendwo. Euer Antisemitismus widert uns an. Wir werden zu Judenhass nicht die Klappe halten.

Nie wieder!

Wir sind 20 Musiker*innen aus 11 Ländern; unter anderem aus Deutschland, Polen, Russland, Irak, Brasilien, Syrien aber auch aus Palästina und Israel.

Die Weltgeschichte, ihre Vergangenheit und Gegenwart steht wöchentlich mit uns im Proberaum. Manchmal harmonisch und optimistisch, manchmal emotional aufgeladen und düster.

Seit Tagen vor allem mit unendlichem Schmerz und ängstlichem Blick in die Zukunft.

Aber wenn sich diese Welt vorwärts und nicht rückwärts, in die Zukunft und nicht in die Vergangenheit, in Gerechtigkeit und nicht in Hass weiterdrehen soll, müssen wir alle handeln und diesem Terror sowie dieser Gewalt gemeinsam widersprechen. Dann müssen wir gemeinsam für das Leben kämpfen!

Der Konflikt im Nahen Osten ist komplex und währt seit Jahrzehnten und Generationen. Er hat tausende Menschen das Leben gekostet und vertrieben. Er spaltet nicht nur die halbe Welt, sondern erwartet auch von uns im Alltag immer wieder eine Positionierung. Das ist aus vielen Gründen nicht einfach, mitunter fast unmöglich. Wahrheiten fallen sich nicht selten gegenseitig ins Wort. Die Gleichzeitigkeit von „ja“ und „nein“ ist oft unausweichlich. Hier gibt es keine zwei Seiten. Es gibt sehr viele.

Der Kompass, auf den wir uns immer einigen können sind unantastbare, unverhandelbare und unteilbare Menschenrechte; universelle und unveräußerliche, von Religion, Herkunft, Kultur, Geschlecht und sozialem Stand unabhängige, jedem immanente Rechte.

Dieser Kompass scheint uns umso wichtiger, je komplizierter ein Konflikt ist.

Die Menge an fanatischer Religiosität, Nationalismus, Rassismus, Homophobie, Chauvinismus, usw., die einer Gesellschaft immanent sind, minimieren und zerstören gleichzeitig den Raum, den Gleichheit und Respekt erfahren können. Sie lässt Mord als Kollateralschaden zu, flechtet Stacheldraht, baut Mauern, lässt Kinder sterben, Land rauben und Raketen fliegen.

Wir stehen als Band ausdrücklich gegen jegliche Art von Rassismus und Fanatismus. Wenn diese durch Gesetze verankert und durch die israelische Armee mit Gewalt umgesetzt werden, wenn sie von rechtsextremen Siedlern und Politikern als Vorwand herhalten, wenn sie durch terroristische islamistische Milizen der Hamas bestialisch befeuert werden. Wenn sie israelische Fahnen brennen lassen. Wenn Zivilisten zu Gegnern und Feinden verkommen.

Als Deutsche eint uns nicht nur die Verantwortung der Geschichte gegenüber, sondern vor allem der Blick in eine Zukunft, in der weder Religion noch Identität oder Grenzen die Unversehrtheit des Einzelnen in Frage stellen dürfen, in denen Krieg und Terror, Diskriminierung und Unterdrückung, Antisemitismus, Islamophobie und Rassismus zu einem Gestern gehören, nicht aber zu einem Heute.

Daran muss sich jeder Staat, und jede Religion messen lassen, unabhängig von den eigenen Beteuerungen. Deshalb stehen wir vielleicht auch auf der naiven Seite der Utopie. Einer Utopie, in der ein Palästina und ein Israel in Nachbarschaft und Frieden existieren oder in der ein Staat alle schützt, in dem alle unter den gleichen Rechten demokratisch miteinander leben können und wollen. Auf der Seite derjenigen, die die Mauern nicht in die Luft jagen, sondern beharrlich Stein für Stein abtragen.

Die Ereignisse überschlagen sich von Tag zu Tag.

Die Lage in Gaza ist katastrophal.
Stunde um Stunde sterben mehr Menschen. Unsere Heimaten versinken in Ausweglosigkeit und Angst.

Der Terrorakt der Hamas rechtfertigt keine Kriegsverbrechen gegen Zivilisten, keine kollektive Bestrafung der Menschen in Gaza in Folge.

Das Töten muss aufhören!

Lasst die Geiseln frei!

Mit Blasmusik gegen Rassismus?


"Die Dresdner Band "Banda Comunale" musiziert jetzt auch in der Schule.
Warum Professorin Anja Besand von der TU Dresden diese Projektidee richtig schlau findet, hört ihr im Video.
Was noch alles politische Bildung sein kann und weitere erfrischende Bildungsformate findet ihr auf:
www.einfachgutgemacht.joddid.de

Die Joddid - John Dewey Forschungsstelle für Didaktik der Demokratie kurz JoDDiD, ist eine Einrichtung an der TU Dresden.
Die JoDDiD unterstützt Akteur:innen der außerschulischen politischen Jugend- und Erwachsenenbildung in #Sachsen.
Bei uns erfährt man: Wie sich politische und gesellschaftliche Themen nach wissenschaftlichen Standards vermitteln lassen. Wie man Menschen dort erreicht, wo sie sind. Wie politische Bildung attraktiv aussieht, inklusiv ist und überraschen kann.
mehr dazu auf: www.joddid.de

Filmbeschreibung: Silke Nagel, Juliane Mascow
Redaktion: Jonas Hauer
Sprecherin: Uta-Maria Torp
Tonstudio: Birte Gerstenkorn, studio lärm

Banda Comunale aus Dresden...

sind das, was man ein modernes Blasorchester nennen könnte: Mit Haltung und ihren eigenen musikalischen Interpretationen bringen sie mit ihren Brass Sounds alle zum Tanzen. So konnte beim Bergfunk Open Air 2022, als sie für ALEX One Shots den Track "Doppelhoppereiter" gespielt haben, selbst unser Kamerateam kaum stillstehen!
#ALEXBerlin




Wir sind seit 20 Jahren...

die Dorfkapelle aus der Dresdener Neustadt. Manch Musiker*in ist der Ansicht, Politik hätte in der Kunst nichts verloren. Das sehen wir anders. Wir versuchen auf vielen Ebenen dem Rechtsruck, Rassismus, Homophobie, Ausländerfeindlichkeit, Muslimfeindlichkeit und Antisemitismus in Deutschland, vor allem aber hier in Sachsen, zu widersprechen. Mit Blasmusik.

Solange Dresden es zulässt, daß solche Arschgeigen anderen Menschen, unseren Nachbar*innen, Kolleg*innen, Freund*innen das Leben wöchentlich, täglich schwer machen, werden wir demokratisches und zivilgesellschaftliches Engagement gegen Menschenfeindlichkeit unterstützen...um hoffentlich irgendwann, in hundert Jahren, wieder nur Hochzeiten oder Beerdigungen zu spielen; dann, wenn keiner dem anderen die Gleichwertigkeit abspricht und für alle endlich Platz ist in diesem Kaff.

Auch wenn es nach Außen selten durchdringt: in diesen 20 Jahren hat sich Dresden trotz der beständigen Präsenz rechtsradikaler Idioten gewandelt. Es gibt ein transkulturelles, queeres, multireligiöses, offenes, vielsprachiges, buntes und ja, auch ein tolerantes Dresden. Ein Dresden mit viel mehr Fingern an einer Hand, als Faschisten zählen können. Das ist unser Zuhause.

Und das bleibt!


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Musik und die nächste Generation

Dresden und Sachsen

werden immer vielfältiger: ob Arbeitnehmer:innen oder Geflüchtete, ob aus anderen Bundesländern oder aus dem Ausland – Stadt und Land leben davon, global verflochten zu sein.

Gleichzeitig haben sich in den letzten 30 Jahren antidemokratische Haltungen in der politischen Landschaft fest etabliert und fordern auch die Kulturarbeit heraus.

Initiiert vom Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien der Universität Osnabrück (IMIS) unter der Leitung von Prof. Jens Schneider haben wir gemeinsam mit Dozent:innen von Musaik und Banda Comunale einen kurzen Film über unsere Arbeit mit Kindern und Jugendlichen gedreht: wie entwickeln Kinder und Jugendliche heute eine Haltung zur Gesellschaft? Was kann Kultur tun, um Kindern und Jugendlichen zu zeigen, dass sie vor einer vielfältigen Gesellschaft keine Angst zu haben brauchen und dass Demokratie ohne den Respekt vor den Anderen nicht funktionieren kann?

Enjoy!




#Sachsen positiv besetzen!

Danke Javier Sobremazas für den Film!


Buch & Regie: Yara Abou Fakher + Javier Sobremazas
Kamera: Javier Sobremazas + Lucia Venero + Maks Pallas + David Campesino + Miguel Ángel Cepeda
Schnitt: Javier Sobremazas
Interviews: Katja Heiser
Fotografien: Mauricio Bustamante
Musik: Banda Comunale

Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung

20 Jahre Banda Comunale

Banda Comunale Live!

Unser 20 Jahre Banda Comunale Konzertvideo vom 25. September 2021 im Alaunpark ist fertig!

Unsere Gäste auf der Bühne:

Karolina Trybala Frank London Rene Bornstein Craig Judelman Mbp Anna Mateur Yuriy Gurzhy Bernadette La Hengst Gisela Björn
Alle Stücke auf dem aktuellen Album „Klein ist die Welt“ bei www.trikont.de

Kamera und Schnitt: www.buenavidaproduction.com
Technik und Beschallung: ProduktionsBüro Dresden
Bier & Empanadas: Mimo´s Empanadas


Welcome to the Hotel Leonardo

WIE ALLES BEGANN…

„Auf die Straße Leute, wehrt euch“, schrieb Lutz Bachmann im Juni 2015 und mobilisierte so Hunderte, sich vor dem Hotel Leonardo im sächsischen Freital zu versammeln. Ein leerstehendes Hotel am Rande einer beschaulichen Wohnsiedlung, das kurzfristig zu einer Erstaufnahmeeinrichtung für Geflüchtete umfunktioniert worden war, wurde über Nacht zum Synonym für den Willen des selbsternannten Volkes: „Ausländer raus“, „Weg mit dem Dreck“ und „Wir wollen euch hängen sehen“. Clausnitz, Heidenau, Bautzen und unzählige andere folgten.

Wir verlegten unsere Probe und antworteten mit Blasmusik und Konfetti.

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An diesem Abend vor dem Hotel Leonardo, der von Verzweiflung, Wut, Trauer aber auch unbändiger Freude über die gemeinsame Begegnung bei unserem Stegreifkonzert geprägt war, wurde uns als Banda Comunale bewusst, dass wir als gewachsene Band durchaus über mehr Möglichkeiten verfügen, diesen heftigen Diskurs der Annäherung und Anpassung zu begleiten und aktiv mitzugestalten.
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20 Jahre Banda Comunale

Konzert mit Gästen & Album-Release am 25. September 18:00 Uhr im Alaunpark.
Umsonst & Draußen, gefördert durch das Amt für Kultur und Denkmalschutz Dresden und das Stadtbezirksamt Dresden Neustadt.

Unsere Gäste auf der Bühne:

Karolina Trybala
Frank London
Rene Bornstein
Craig Judelman
Mbp
Anna Mateur
Yuriy Gurzhy
Bernadette La Hengst
Gisela Björn
Heike Geißler


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20 Jahre lauter Protest


Als Protestkapelle gegen Nazi-Aufmärsche 2001 gegründet, war für die Banda Comunale von Beginn an klar, dass ihr musikalisches Repertoire die Welt umarmen muss. Da, wo sich Wutbürger in Dresden kulturell abgrenzen, beschallen sie Clubs, Straßen und Plätze. Mit serbischen Coceks, kolumbianischen Cumbias oder algerischem Rai.

Im September 2015 entscheidet sich die Banda nach tagelangen fremdenfeindlichen Protesten vor der Asylunterkunft in Freital, einen Schritt weiter zu gehen. Mit geflüchteten Musikern erweitern sie ihr Projekt zur Banda Internationale. Plötzlich stehen nicht mehr 10, sondern 20 Menschen auf der Bühne. Sie spielen mehr als 400 Konzerte, werden vielfach ausgezeichnet, nehmen ihre neue Platte Kimlik auf und fliegen nach Burkina Faso, wo sie den Bau einer Schule unterstützen. Diese intensive Zeit wird im Dokumentarfilm „Wann wird es endlich wieder Sommer“ (2018) festgehalten. Den Höhepunkt stellt ein Konzert zum 30. Jahrestag des Mauerfalls am Brandenburger Tor dar. Vor 100.000 Menschen.

Nach sechs Jahren ist die Banda Comunale 2021 wieder zum ursprünglichen Namen zurückgekehrt. Ein Grund: Oud-Spieler Thabet aus Syrien ist eingebürgert. Mission accomplished.

Der Sound aber ist nach 20 Jahren internationaler denn je. Hunderte Konzerte haben aus der Banda eine verschworene Gemeinschaft gemacht, die Jazz-Arrangements mit Protestrap, orientalischer Melancholie, groovendem Afrobeat und Balkan Sounds verbindet.

Neues Album: Klein ist die Welt

ab 25.09.2021 bei www.trikont.de

Gefährlich fremde Blasmusik


Eingewandert, ausgezogen, hiergeblieben, angekommen. 20 Musiker aus Deutschland, Syrien, Palästina, Schottland, Brasilien, Italien, Bayern, Russland, Polen und dem Irak. Im Koffer: ein Repertoire aus Afrofunk, Balkan-Brass, Klezmer, Cumbia und orientalischen Hits. Ihr Zuhause: Dresden.

Für PEGIDA-Anhänger ist die Banda Comunale der tonale Untergang des Abendlandes, das Ende der Leitkultur, der lärmende Beweis für den großen Austausch. Bleibt auf dem Teppich und desintegriert Euch! hupt ihnen die Band seit Jahren lässig entgegen.

„Klein ist die Welt“ heißt ihr fünftes Album. Ein lautes Bekenntnis zu einer toleranten, Grenzen überwindenden Gesellschaft. Politisch, poetisch, positiv und tanzbar. Mit 40 Gästen aus vier Kontinenten.

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Banda Comunale feat. Yuriy Gurzhy & Bernadette La Hengst

Single Release


https://spoti.fi/3fZqoIg
https://apple.co/3iJaIKS



Zeit zu gehn!

Unser Beitrag zur #BTW2021 weiterlesen...

Banda Comunale feat. BANTU & NIX

Single Release


Adé Bantu auf neuer Single von Banda Comunale

"Too Blind" ist eine so organische Kollaboration von zwei Musik-Acts, die sich so natürlich anhört, dass man sich eigentlich fragt, warum die noch nie was zusammen gemacht haben. Banda Comunale, eine vierzehn Mann starke Global Pop Blechbläser Band aus Dresden. Und Adé Bantu, Afrofunk Sänger und Rapper mit deutsch-nigerianischen Roots. Von Adé Bantu stammt auch der gesellschaftskritische Text.

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Banda, Bernadette & Brecht

Neues Album: Banda, Bernadette & Brecht


Ab 04.12.2020 bei www.trikont.de


Eins der wenigen Konzerte unseres Brecht-Programms haben wir im Hellerau-Europäisches Zentrum der Künste im Mai mit Unterstützung der Volksbühne Berlin aufgezeichnet. Das Ergebnis war so gut, daß wir es an Euch weiterreichen wollen! Support our Lieblingslabel und kauft bei Trikont! oder eurem local Plattenladen! weiterlesen...

#Systemrelevant - Bernadette La Hengst & Banda Internationale

#Systemrelevant - Bernadette La Hengst & Banda Internationale

Unsere Single zur Ohne Kunst und Kultur wird‘s still-Kampagne bei unserem Lieblingslabel Trikont !!! weiterlesen...

Mit Bertolt Brecht im Flüchtlingsboot

Von Tom Vörös

„Nostalgisch, virtuos, emotional: Die Banda Internationale und die Sängerin Bernadette la Hengst feiern in Dresden die Weltoffenheit.

Man meint zwar, fest im Sessel zu sitzen, doch gleich zu Beginn wird man prompt seekrank. So eindringlich schwappt das minimalistisch- elektronische Intro von der Bühne ins Ohr. Die 13 Musiker der Banda Internationale tragen im Kleinen Haus Dresden demonstrativ gelbe Regenjacken, Sängerin Bernadette la Hengst gar eine rote und der fast ausverkaufte Saal wird am Sonntag gefühlt zum Rettungsboot im Mittelmeer. Wobei man im Laufe des Konzerte nicht mehr genau weiß, ob man zu den Rettern zählt oder eher selbst gerettet werden sollte. Zugleich wird man mit der Brecht-lastigen Musiklesung hineingeworfen in die Flüchtlingswellen der Geschichte. weiterlesen...

Ausgezeichnet

AUSGEZEICHNET

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Banda Internationale macht vielen Menschen Mut – den Refugees, aber auch den Dresdnern, Sachsen und Deutschen, die sich für eine Willkommenskultur stark machen und einsetzen.

Dies erkannte auch die Bundesregierung an.

Banda Internationale gehörte zu den im Mai 2016 von Kulturstaatsministerin Monika Grütters für den neuen „Sonderpreis für Projekte zur kulturellen Teilhabe geflüchteter Menschen“ Nominierten und erhielt den 1. Preis.

Darüber hinaus wurde die Banda Internationale mit weiteren Preisen ausgezeichnet:
- dem „Sächsischen Förderpreis für Demokratie“,
- dem „Sächsischen Preis für Soziokulturelles Engagement“
- und als „Ausgezeichneter Ort in Deutschland, Land der Ideen“ durch die Deutsche Bank. 

Im Februar 2017 erhielt das Kollektiv den „Deutschen Förderpreis für Weltmusik“ und 2017 den mit 50.000,00 Euro dotierten Preis „Power of Arts“ der Initiative „Netzwerk Junge Ohren“ und der Phillip Morris GmbH. 

Im Dezember 2017 bekamen wir den  „EuroMed Dialogue Award 2017“ der Anna Lindh Foundation, der uns in  Tallinn von der Bürgermeisterin der Gemeinde Lampedusa, Guiseppina Maria Nicolini, überreicht wurde. Aus 650 Bewerbungen der 42 Netzwerkstaaten gehörten wir zu den drei nominierten Projekten.

Zum Ende des Projektsjahres 2019 würdigte uns die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) und das Bündnis für Demokratie und Toleranz - BfDT mit einer Auszeichnung und einem Preisgeld von 2.000€.

Seit 2016 betreiben wir geförderte Musikprojekte im Rahmen der Integrativen Maßnahmen des Freistaates Sachsen.

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